Generalistik: Das Altenzentrum geht neue Wege

zur Startseite
„Man bearbeitet viele Themen und kann das Gelernte direkt umsetzen. Die Ausbildung bietet in der ganzen EU tolle berufliche Chancen.“

Fundiertes Wissen sichert Qualität

Der erste Azubi ist zurzeit im zweiten Ausbildungsjahr. Die Ausbildung findet in theoretischen und praktischen Blöcken statt – das macht sie abwechslungsreich und bereitet gezielt auf vielseitige Tätigkeiten vor. Jeder Theorieblock wird gemeinsam mit der Ausbilderin in der Praxisphase reflektiert. Die Lerninhalte werden individuell für den Schüler geplant und unmittelbar in den Arbeitsalltag übertragen. Der Schü-ler arbeitet in den folgenden Wochen auf seinem Wohnbereich und ist je nach Leistungstand für eine kleine Gruppe von Bewohnern mit niedrigem Pflegegrad zuständig. Angeleitet wird er durch Fachkräfte und Mitarbeitende und ist voll in das Team integriert. Die Praxisanleiterin begleitet den Schüler vor Ort, so dass er befähigt wird, die angestrebte Qualität bei der ganzheitlichen Versorgung und Betreuung unserer Bewohner zu gewährleisten. Dazu Angret
Dinse-Sus: „Ausbildung verstehen wir im Altenzentrum Korntal (AZK) als Verpflichtung für eine qualitativ hochwertige Altenpflege und als wichtigen Beitrag zur Qualitätssicherung und -entwicklung. Langfristig möchten wir damit neue Pflegefachkräfte für unser Haus gewinnen. Deshalb bieten wir jährlich zwei Ausbildungsplätze zur Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann an. Ausbildungsbeginn ist im April und im Oktober.“

Pia Haase war bei uns im 2. Ausbildungsjahr von der Sozialstation Ditzingen. Im AZK absolviert sie den Pflichteinsatz in der stationären Langzeitpflege: „Meine persönlichen Erfahrungen sind sehr gut. Die Generalistik-Ausbildung erfordert mittlerweile sehr viel Wissen. Meine Freude an der Arbeit wächst stetig. Immer sehr hilfreich fand ich die fest geplanten Zeiten mit den Praxisanleitern. Dabei konnte ich mein Wissen vertiefen und je nach Bedarf praktisch umsetzen. Jedem, der gerne mit Menschen arbeitet und für andere Gutes tun will, kann ich die Ausbildung nur ans Herz legen.“

Die Praxisanleiterinnen nehmen sich viel Zeit für ihre Azubis.

Geteilte Verantwortung kommt Azubis zugute

Sibylle Klenk und Angret Dinse-Sus teilen sich die Verantwortung für die generalistische Ausbildung. Sibylle Klenk leitet die Auszubildenden praktisch an, Angret Dinse-Sus ist für administrative Aufgaben zuständig, koordiniert und plant die Einsätze der Auszubildenden und Fremdschüler in Absprache mit den Kooperationspartnern, schreibt Dienstpläne und achtet darauf, dass die vorgeschriebenen 10 %
Anleiterstunden und die Einsatzstunden eingehalten werden. Angret Dinse-Sus ist wichtig: „Im ersten Ausbildungsjahr sind die Auszubildenden von der „direkten Pflege“ freigestellt. Somit können sie ohne Zeitdruck den praktischen Pflegealltag erlernen. Darunter versteht man die grundlegenden und regelmäßig wiederkehrenden Pflegeleistungen zur Körperpflege, Ernährung und Mobilität von Pflegebedürftigen. In den Anleiterstunden setzen wir uns intensiv mit dem Azubi und seiner Lernsituationen auseinander. Wir nehmen uns viel Zeit für den einzelnen. Den Einsatz von Fremdschülern aus den Bereichen Akutpflege und aus der ambulanten Akut- und Langzeitpflege erleben alle Kolleginnen und Kollegen als echte Bereicherung und Horizonterweiterung.“

Was zeichnet die Ausbildung aus?

Aus Sicht von Angret Dinse-Sus ist sie anspruchsvoller geworden: „Selbstorganisiertes Lernen und ein hohes Maß an Eigenverantwortung werden vorausgesetzt, um eigene Kompetenzen auf- und auszubauen. Am Ende soll jede und jeder die Befähigung erlangt haben, eine ganzheitliche Pflege an Personen jeden Alters erheben, planen, evaluieren und in verschiedenen Bereichen weiterentwickeln zu können. Die neuen Ausbildungsabschlüsse sind vielseitig und ermöglichen, in allen Versorgungsbereichen zu arbeiten. Damit wird die Pflegeausbildung attraktiver. Schulgeld, wie bisher in einigen Bundesländern üblich, muss nicht mehr bezahlt werden. Stattdessen erhalten Auszubildende eine angemessene Vergütung. Und nach dem Abschluss kann sich eine weiterführende Ausbildung mit Bachelor-Niveau an einer Hochschule anschließen.“

Neugierig geworden?

Es gibt jederzeit die Möglichkeit, unseren Beruf hautnah zu erleben und im AZK zu hospitieren. Kommen Sie auf uns zu und sprechen Sie uns an. Wir freuen uns auf Sie!

Angret Dinse-Sus und Sybille Klenk

Warum bin ich Praxisanleiterin geworden?

„Meine Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin habe ich hier im Haus von 2005 bis 2008 gemacht. Ich war damals 43 Jahre, die Kinder waren aus dem Haus und ich hatte meine „aktive Familienarbeit“ abgeschlossen. Seither begeistert mich die Arbeit mit und an Menschen. Das AZK hat mir die Möglichkeit geboten, eine Weiterbildung zur Praxis-
anleiterin zu besuchen. Es macht mir große Freude, mit jungen Menschen den Weg der Ausbildung hin zum Beruf zu gehen. Die generalistische Ausbildung gibt den Azubis und mir genügend Raum und Zeit, die für diesen Beruf so wichtigen Kompetenzen individuell zu erlangen und aufzubauen.

Mit meinem Werdegang will ich auch all diejenigen ermutigen, die in der Mitte ihres Lebens stehen: Es ist nicht zu spät, auch dann noch diese Ausbildung anzufangen! Mit Mitte 40 hat man noch 20 Jahre Arbeitsleben vor sich. Das schulische Lernen fällt leichter, weil wir wissen, warum wir lernen. Das praktische Lernen haben wir schon viele Jahre praktiziert, daher fällt es nicht schwer.

Wissen und Können weiterzugeben macht mir viel Freude – nicht zuletzt auch mit dem Hintergedanken: Was ich jetzt den jungen Leuten beibringe, kommt mir in einigen Jahren selbst zugute.“

Sibylle Klenk

Zurück